In German:
"Frage: Beginnen wir mit Ihrem neuesten auf deutsch erschienenen Roman Diaspora (Diaspora • 1997), der in einer Zukunftswelt spielt, die sich erheblich von unserer Gegenwart unterscheidet. Was wollten Sie mit diesem Werk demonstrieren oder aussagen?
Antwort: In erster Linie wollte ich mit Diaspora eine Zukunft entwerfen, in der ein Zweig unserer Nachkommen in Computern lebt, und ich wollte diese Welt durch die Augen eines Insiders zeigen, der all dies völlig normal findet. In meinem früheren Roman CyberCity fangen die Menschen gerade erst an, Kopien ihres Geistes herzustellen, die als Software laufen, was für sie noch sehr schwierig und traumatisch ist, doch am Anfang von Diaspora gibt es eine komplette Zivilisation, die bereits neunhundert Jahre in dieser Form existiert hat. Ich wollte also keine gegenwärtige Perspektive einnehmen und diese Idee als zutiefst beunruhigend darstellen, sondern als völlig selbstverständlich, so daß ich mit den Möglichkeiten spielen konnte - ohne daß die Personen alle fünf Minuten in eine existentielle Krise verfallen, weil sie »nur als Software« vorhanden sind. Ich wollte es als völlig normal erscheinen lassen, als Software zu leben, und als sehr seltsam und beengend, über irgendeine Art von Körper zu verfügen - oder gar über einen organischen."
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http://www.epilog.de/PersData/E/Egan_Greg_1961/Interview_AC36.htm
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